Sushi selber machen
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Was ist Sushi?
Sushi heißt übersetzt „Reis mit etwas Anderem“. Essigsaurer Rundkornreis wird mit verschiedenen Zutaten, häufig mit rohem Fisch, ganz vegetarisch oder vegan zubereitet und in Form kleiner Häppchen serviert.
Fun Fact: Aus einer südostasiatischen Methode Süßwasserfisch zu konservieren, stammt die Inspiration für heutiges Sushi. Daher kommt das Sushi genau genommen nicht aus Japan.
Sushi selber machen: So geht's!
Das brauchst du für die Sushi Zubereitung
Reiskocher
Wenn du sicher sein willst, dass dein Sushi Reis perfekt wird und nicht auseinanderfällt, empfehlen wir dir die Zubereitung in einem Reiskocher. Damit kannst du dir sicher sein, dass du perfekt gegarten Reis bekommst.
Scharfes Messer
Du benötigst ein sehr, sehr scharfes Messer, damit du die Sushirollen sauber in mundgerechte Häppchen schneiden kannst.
Bambusmatte
Eine Sushimatte ist für alle gerollten Sushi unerlässlich! Auf einer Seite der Matte sind die Bambusstäbchen (Makisu) abgeflacht, diese Seite wird zum Rollen verwendet.

Das brauchst du zum Sushi-Essen
Stäbchen
Egal ob Sushi-Anfänger oder Profi, für ein authentisches Sushi-Erlebnis dürfen Stäbchen natürlich nicht fehlen.
Stäbchenbank
Damit du nicht erst nach einer geeigneten Stelle für die Ablage deiner Stäbchen suchen musst, gehört auf einen gut gedeckten Tisch auch eine Stäbchenbank.
Schälchen
Für Sojasauce und Wasabi gibt es vorgesehene kleine Schälchen, die den Genuss abrunden.
Das Zubehör kannst du einzeln kaufen oder direkt als Starter-Set. Dabei gibt es verschiedene Ausführungen. Beliebt sind Sets aus Keramik oder Bambus.

Prinzipiell kannst du das Sushi nach deinem Belieben zubereiten: Mit Fisch, vegetarisch oder vegan. Traditionell wird Sushi mit frischen rohem Fisch und/oder Gemüse gegessen. Wir empfehlen dir auf TK- oder verarbeiteten Fisch zu verzichten
Die beliebtesten Zutaten
- Thunfisch (frisch - nicht aus der Dose)
- Lachs
- Avocado
- Gurke
Andere gängige Zutaten
- Omelette oder Eierstich
- Mayonnaise
- Sesam (Ideal für Inside-Out-Rolls)
- Frischkäse
Fisch & Meeresfrüchte
- Oktopus
- Krabbenfleisch
- Fischeier (Fischrogen, Kaviar)
- Garnelen
Gemüse
- Rettich
- Karotten
- Paprika
- Shiitake
- Kürbis
Vor allem in den letzten Jahren sind im Netz aber immer mehr ungewöhnliche und kreative Kombinationen zu entdecken. Dazu gehören Füllungen aus Leberwurst, Chorizo oder getrocknete Tomaten. Es gibt so viele Rezepte, sodass es sicher nie langweilig wird!

Must-haves: Standard Sushi-Zutaten
Was neben frischem Fisch und Gemüse auf deiner Einkaufsliste aber auf keinen Fall fehlen darf:
- Sushi-Reis
- Reisessig
- Nori-Algenblätter
- Wasabi
- Sojasauce
- Süß-sauer eingelegter Ingwer "Gari"
Diese Zutaten kannst du einzeln im Asia Laden oder teilweise in größeren Supermärkten kaufen. Alternativ zum Reisessig kannst du auch Apfelessig oder andere helle Essigsorten wie hellen Balsamico verwenden.
Bei uns bekommst du diese Zutaten direkt in einer Box.
Der perfekte Sushi Reis
Japanisches Saatgut
Der richtige Sushi Reis ist für eine gute Sushi Qualität obligatorisch. Wir empfehlen japanischen Rundkornreis für Sushi. Ideal eignet sich echter Selenio Reis. Mit diesem Sushi Reis lassen sich alle Sushi-Arten perfekt zubereiten, da er einen optimalen Stärkegehalt und eine perfekte Konsistenz besitzt.
Wir haben herausgefunden, dass die Japaner Sushi Reis aus Italien viel lieber mögen, daher beziehen auch wir unseren Selenio aus besten Anbaugebieten Italiens. Das Saatgut kommt dennoch aus Japan und somit bleibt unser Sushi Reis echter japanischer Reis.
So viel Sushi Reis brauchst du pro Person
Die Menge an Sushi, die du am Ende erhältst, hängt stark davon ab, wie dick du die Rollen füllst und wie breit du die Häppchen zum Schluss schneidest.
Zuerst musst du wissen, ob du das Sushi als Hauptspeise oder Beilage essen möchtest. Genaue Mengenangaben sind schwierig, da es immer darauf ankommt, ob man wenig oder viel Hunger hat.
Eine Hauptspeise entspricht ca. 300 g Reis für zwei Personen, dementsprechend 150 g für eine Person. Mit einer Füllung deiner Wahl bekommst du circa 8-12 Nigiri oder 4-6 lange Maki-Rollen, aus denen du 6-8 Häppchen schneiden kannst.
Als Beilage sollten dann 150 g bereits für zwei Personen reichen. Das Ergebnis sind ungefähr 4-6 Nigiri oder 2-3 lange Maki-Rollen, die jeweils 6-8 Häppchen ergeben.
Personenanzahl | Reis | Nigiri | Maki-Rollen |
---|---|---|---|
1 Person | 150 g | 4-6 | 2-3 |
2 Personen | 300 g | 8-12 | 4-6 |
3 Personen | 450 g | 12-18 | 6-9 |
4 Personen | 600 g | 16-22 | 8-12 |
Tipp: Hast du doch zu viel Sushi zubereitet, aber keine Nori-Blätter mehr übrig? Mach aus deinem restlichen Reis einfach Ura-Maki, auch Inside Out Roll genannt oder Sushi-Donuts! Lass dich von unseren Rezepten inspirieren:
Sushi Reis richtig zubereiten
Egal, welche Art von Sushi du zubereiten möchtest, in allen Fällen solltest du den Reis vorher waschen. Dadurch lösen sich überschüssige Stärke und mögliche Verunreinigungen. Für das Kochen des Sushi Reis benötigst du die 1,5-fache Menge an Wasser. Du kannst deinen Sushi Reis im Reiskocher oder im Kochtopf zubereiten. Wir empfehlen die Zubereitung im Reiskocher - damit kann nichts schief gehen:
- Gib den gewaschenen Reis mit der 1,5-fachen Menge Wasser in den Reiskocher.
- Schließ den Deckel und starte den Reiskocher.
- Warte bis der Reis fertig ist.
Hangiri: Für authentischen Sushi Genuss
Den Sushi Reis nach dem Kochen in einer traditionellen Holzschüssel, die Hangiri genannt wird, auskühlen lassen und mit Reisessig und Gewürzen veredeln. Erst dadurch bekommt er seinen typischen Glanz, Geschmack und die perfekte Konsistenz.
So würzt du deinen Reis richtig
Wenn du keine traditionelle Hangiri Holzschüssel zur Hand hast, empfehlen wir eine herkömmliche Holzschüssel zum Abkühlen und Würzen. Das Holz saugt das überschüssige Wasser auf, während der Reis in einer Keramikschüssel matschig werden kann.
Sushi wird hauptsächlich mit folgenden Zutaten gewürzt:
- Reisessig oder anderen hellen Essig
- Zucker
- Salz
Das brauchst du zum Würzen
Bei einer Reismenge von 400 g benötigst du
- 3 EL Reisessig
- 1 EL Zucker
- 1 TL Salz
Die Reisessigmischung mit einem großen Löffel vorsichtig durch den Reis ziehen und anschließend auf Zimmertemperatur abkühlen lassen – Dann kann es mit dem Sushi befüllen und rollen los gehen
Sushi zubereiten: Schritt für Schritt Anleitung
Sushi füllen
- Lege die Sushimatte für das Füllen auf die Arbeitsfläche. Halbiere dann zwei Nori-Algenblätter und lege je ein halbes Nori-Blatt mit der glatten Seite nach unten längs auf das untere Ende der Sushimatte.
- Drücke nun eine Rille längs in das Nori-Algenblatt und fülle diese mit wenig Wasabipaste oder verteile diese erst später auf der Mitte der Reisfläche.
- Feuchte anschließend deine Finger mit etwas Essigwasser an und verteile ca 150 g Reis auf dem Noriblatt. Lasse dabei an den Längsseiten 1-2 cm Rand.
- Lege ca 125 g Fisch oder Tofu, mit den weiteren Zutaten am unteren Ende des Noriblattes in einer Linie. Achte darauf, dass du das Noriblatt nicht zu sehr befüllst.
Sushi rollen
- Befeuchte deine Finger mit Wasser oder der Reisessig-Mischung und schiebe sie unter die Bambusmatte und halte die Füllung gleichzeitig fest.
- Rolle dann die Bambusmatte und das Seetangblatt mit sanftem Druck von dir weg. Die Füllung sollte vollständig vom Reis und Nori bedeckt sein, aber die 1-2 cm ohne Füllung sollten dabei vorerst nicht mitgerollt werden. Damit die Rolle schön gleichmäßig wird, empfehlen wir dir ganz langsam zu rollen.
- Befeuchte noch die freigelassenen 1-2 cm des Noriblattes. Rolle dann zu Ende.
- Um die Sushirolle zu formen, lege einen Teil der Matte auf die Rolle und drücke sie fest, aber vorsichtig zusammen.
Sushi ohne Bambusmatte rollen
Maki Sushi wird in der Regel mit einer Bambusmatte gerollt. Prinzipiell ist es möglich Sushi ohne eine Matte zu rollen. Allerdings kann das vor allem für ungeübte schwierig werden. Daher empfehlen wir entweder doch auf eine Bambusmatte zurückzugreifen oder eine andere Art Sushi zuzubereiten - zum Beispiel Nigiri!
Sushi schneiden
- Greife nun zu einem scharfen Messer und lege die fertige Rolle, mit der Naht nach unten, auf ein Schneidebrett.
- Halte das Messer vor und nach dem Schneiden unter kaltes Wasser, damit es etwas feucht ist.
- Schneide die Rolle zunächst einmal in der Mitte durch.
- Die zwei daraus entstandenen Rollen legst du nebeneinander und schneidest gleichzeitig von beiden Rollen ca. 2 cm breite Sushi Häppchen ab. Dadurch wird dein Sushi etwas gleichmäßiger. Je Makirolle bekommst du ungefähr 6-8 Sushis.
Kurzanleitung für California Rolls
California Rolls oder auch Ura Maki werden so gerollt, dass sich das Noriblatt innerhalb und nicht außerhalb der Rolle befindet.
- Bestreiche ein halbiertes Algenblatt auf die Matte und bestreiche es mit Reis. Ein freier Rand wird hier nicht benötigt.
- Bestreue die Schicht aus Reis mit schwarzem und weißem Sesam
- Den freien Teil der Bambusmatte klappst du nun um, sodass dieser auf dem Reis liegt. Du drehst die Matte um 180°. Wenn du die Matte nun öffnest, dann liegt der Reis auf der Bambusmatte und ist bereit für die Füllung.
- Belege nun das Algenblatt nach Wahl und rolle und schneide es wie wir es vorher für die Makirolle beschrieben haben.
Tipp für California Rolls: Damit der Reis nicht an der Matte kleben bleibt, empfehlen wir dir zuerst diese mit Frischhaltefolie einzupacken
Kurzanleitung für Nigiri-Sushi
Für Lachs-Nigiri benötigst du keine Bambusmatte, da diese Sushi-Variante nicht gerollt werden. Wichtig ist aber ein scharfes Messer, damit du den Fisch in feine Scheiben schneiden kannst.
- Wasche zuerst den frischen Lachs und tupfe ihn trocken.
- Den Fisch in einen 5-6 cm breiten und ca. 2 cm hohen Streifen schneiden. Setze das Messer ca. 4 cm vom Ende entfernt an, um den Fisch schräg nach unten abzuschneiden.
- Forme den Reis mit angefeuchteten Händen zu einer 4-5 cm ovalen Kugel.
- Bestreiche die Reisbällchen mit ein wenig Wasabipaste und lege die Lachsscheiben darauf. Mit Sojasauce servieren, fertig!
Sushi Knigge
Sushi richtig essen
Natürlich kannst du dein Sushi einfach mit Messer und Gabel essen, in ganz viel Sojasauce versenken und Ingwer oben drauflegen. Allerdings zeigst du dich dann ganz schnell als absoluter Sushi-Anfänger.
Das solltest du beim Sushi essen beachten:
- Sushi mit Stäbchen oder mit der Hand essen
- Sushi nicht mit dem Stächen „aufspießen“
- Nigiri nur mit der Fischseite in die Sojasauce eintauchen
- Wasabi wird direkt auf dem Sushi verteilt, nicht mit Sojasauce vermischt
- Sushi mit einem Bissen essen
- Zwischen den Häppchen den Geschmack mit Ingwer neutralisieren
- Kein Essen auf dem Teller liegen lassen, auch keine einzelnen Reiskörner

Sushi richtig servieren
Auch für Sushi gilt: Das Auge isst mit. In der japanischen Küche wird ordentliche, schlichte Ästhetik bevorzugt.
Auch in Japan ist Sushi ein Gericht für besondere Anlässe, weshalb es immer besonders ansprechend angerichtet wird.
Tisch oder Teller sollten nicht zu viel dekoriert werden, da die hochwertigen Lebensmittel bereits für sich stehen. Hier heißt es, weniger ist mehr!
Viele Einzelteile
In Japan wird Sushi häufig auf Bananenblättern, Holzbrettern, großen Platten oder Bambusmatten serviert. Wenn du so etwas noch nicht zuhause hast, empfehlen wir dir Sushi auf schlichtem flachem Geschirr zu servieren.
Beim authentischen Anrichten bekommt jeder Gast ein eigenes Schälchen für Sojasauce, eingelegten Ingwer und für die Wasabi-Paste. Außerdem gehört zu jedem Stäbchen-Paar auch eine Stäbchenbank auf den Tisch.
Leicht starten
Damit du den maximalen Genuss deines Sushis entfachen kannst, empfehlen wir dir mit leichtem Sushi zu beginnen. Dazu gehören Sushis mit hellen Fischsorten oder Gurke. So arbeitest du dich zu immer dunkleren Fischsorten und somit auch fetthaltigeren Sushi vor.
Bei vegetarischem Sushi würdest du zum Beispiel mit Avocado enden. Zum Abschluss gilt Sushi mit Ei als Dessert.
Richtige Reihenfolge beim Sushi essen
Generell kannst du dich an folgender Genuss-Reihenfolge orientieren:
- Mildes Sushi (Sashimi, Maki und Nigiri)
- Aromatische Gerichte (Temaki und Tempura)
- Dessert
- Miso-Suppe
Sushi Wissen
Was für Sushi-Arten gibt es?
Es gibt eine Vielzahl an Sushi-Arten, zu den beliebtesten gehören:
Maki: Dies ist die wohl bekannteste Form von Sushi. Makis werden mit einer Bambusmatte „Makisu“ von Hand gerollt. Sie werden häufig mit gesäuertem Reis, rohem Fisch und Gemüse gerollt und mit Nori-Algenblättern ummantelt. Maki gibt es in verschiedenen Ausführungen:
- Hoso-Maki (dünne Rolle)
- Futo-Maki (dicke Rolle)
- Ura-Maki/California Roll/Inside out Roll (von innen gerollt)
- Gunkan-Maki (Schlachtschiffrolle – Boden aus Reis, druckempfindliches Topping)
Während typische japanische Maki zum Beispiel mit rohem Lachs, Thunfisch, Aal, Tofu, Gurken und Karotte gefüllt werden, setzt die amerikanische Variante eher auf Avocado, Frischkäse und Fleisch.
- Nigiri heißt übersetzt auch „Ballen-Sushi“ oder „Griff-Sushi“. Hier wird der geformte Reis mit Fisch oder Tamagoyaki, also mit Omelett, belegt. Für einen besseren Halt wird manchmal noch ein Streifen Nori um das Sushi gewickelt.
- Oshi wird mit einer Holzform zubereitet. Darin wird das Sushi gepresst und anschließend in Scheiben geschnitten.
- Chirashi wird lose in einer Schüssel serviert. Dafür werden Fisch und Gemüse filetiert und lose auf einem Bett von Reis angerichtet.
- Inari (Fuchs-Sushi) ist frittiertes Sushi. Es wird eine Teigtasche aus frittiertem Tofu mit Reis und gelegentlich auch mit Fisch oder Gemüse gefüllt.
- Sashimi ist die purste Form von Sushi und enthält keinen Reis oder andere Beilagen. Serviert wird hier lediglich der rohe, fein filetierte, frische Fisch.
- Temaki werden von Hand, ohne Bambusmatte, zu einer Tüte gerollt und anschließend befüllt.
