Reisanbau - wie wächst Reis?

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Hast du schon mal gesehen, wie Reis angebaut wird? Die Aussicht auf Reisterassen zieht viele Menschen zu den Reisanbautgebieten – und das nicht ohne Grund! Es lassen sich zwei Methoden des Reisanbaus unterscheiden: Nassreisanbau und Trockenreisanbau. Die Besonderheiten des Reisanbaus und ihre Anbaugebiete erfährst du hier.

Hast du schon mal gesehen, wie Reis angebaut wird? Die Aussicht auf Reisterassen zieht viele Menschen zu den Reisanbautgebieten – und das nicht ohne Grund! Es lassen sich zwei Methoden des Reisanbaus unterscheiden: Nassreisanbau und Trockenreisanbau. Die Besonderheiten des Reisanbaus und ihre Anbaugebiete erfährst du hier.

Nassreisanbau: Reisterassen

Traditionelles Verfahren

Pro Kilogramm Reis werden beim Nassreisanbau zwischen 3.000 und 5.000 Liter fließendes Regen- und Flusswasser benötigt. Zunächst werden die Felder mit Hilfe eines Pflugs für die Aussaat vorbereitet. Meistens werden diese von einem Wasserbüffel gezogen. Die vorgezogenen Sämlinge werden dann in die Felder gepflanzt, die durch Regen oder Flusswasser geflutet werden. Kurz vor der Ernte lassen die Bauern das Wasser ablaufen. Nach dem Ernten und Dreschen der Reispflanze wird der Reis getrocknet und gereinigt.

Ausgeklügeltes Wassersystem

Die Bewässerung der Reisterrassen funktioniert auch noch heute wie vor 3.000 Jahren. Ein ausgeklügeltes System aus Bambusrohren, Kanälen und kleinen Gräben verteilen das Wasser gleichmäßig von der obersten bis zur untersten Terrasse. Der Reis hat keine Probleme mit dem vielen Wasser, weil er über die Jahre hinweg ein Belüftungssystem für seine Wurzeln entwickelt hat. Außerdem können durch das viele Wasser Unkraut und Schädlinge ferngehalten werden.

Reisterassen als UNESCO Weltkulturerbe

Reisterassen sind ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie langfristige Lebensmittelproduktion möglich ist, ohne dabei die Natur zu schädigen. Nassreis ist die einzige Kulturpflanze, die Jahrtausende lang in Monokultur angebaut werden kann. Noch heute werden Reisterrassen von den Reisbauern per Hand beackert. Sowohl das Sähen der Samen als auch die Ernte erfolgen händisch.

Die berühmten und über 2.000 Jahre alten Reisterrassen von Banaue auf den Philippinen sind nicht nur nützlich, sondern auch wunderschön. Sie wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Vor allem in bergigen Regionen, in denen Landwirtschaft betrieben wird, sind die Reisterrassen zu finden. In Nepal, China, auf Bali und den Philippinen lassen sich ganz besonders beeindruckende Formen von Reisterrassen finden, die auch von vielen Touristen als Besuchsziel genutzt werden.

Trockenreisanbau: das Gegenstück

Trockenreis wird vor allem in Regionen mit wenig Niederschlag oder im Gebirge angebaut. Diese Art, Reis anzubauen, ist sehr aufwendig, denn die Schädlinge werden nicht durch das Wasser ferngehalten, sondern die Pflanzen müssen regelmäßig auf Schädlingsbefall und Unkraut untersucht werden. Der Vorteil hier ist, dass Reis auch da angebaut werden kann, wo man nicht so viel Wasser zur Verfügung hat. Die Felder liegen bis zu 2.000 Meter über dem Meeresspiegel. Beim Trockenreisanbau wird eine Unterart des heutigen Reises genutzt, der nicht an Überflutung angepasst ist.

Trockenreis ist keine reelle Alternative

Trockenreis ist teurer, wird aber wegen seines intensiveren Aromas geschätzt. Durch die geringeren Erträge stellt der Trockenreisanbau jedoch keine echte Alternative zum Nassreisanbau dar. Da in den kommenden Jahren die Weltbevölkerung deutlich zunehmen wird, wird immer weniger Platz für Ackerbau vorhanden sein.

Bei steigender Anzahl der Erdbevölkerung steigt parallel allerdings auch der Bedarf an Nahrungsmitteln, vor allem auch an Reis. Deshalb forschen Wissenschaftler:innen schon seit einigen Jahren im Bereich des Vertical Farming. Sie suchen nach Lösungen, Reis und andere Lebensmittel in Hochhäusern in den Metropolen dieser Welt anzubauen. So könnten auch Transportwege eingespart werden.

Maschinelle Anbauverfahren beinhalten das Ausbringen der Saat per Flugzeug und das Ernten mit dem Mähdrescher. Diese Verfahren werden vor allem in Europa und den USA angewendet.

Eine Arbeit von Hand wie in den asiatischen Staaten wäre hier nicht bezahlbar.

Beschaffenheit der Reispflanze

Einjähriger Kulturreis

Die Reispflanze gehört zu den einjährigen Gräserarten und muss deshalb nach jeder Saison neu angepflanzt werden. Ursprünglich wurde sie auf trockenem Boden angebaut und hat sich erst durch Züchtungen zu einer Sumpfpflanze entwickelt.

Aufbau der Reispflanze

Die Kulturreispflanze wird zwischen 50 und 160 Zentimeter hoch. Jede Pflanze trägt eine schmale, überhängende Rispe. Bis zu 3000 Körner Reis können von einer Rispe abgeerntet werden.

Das Reiskorn besteht aus einem Keimling, dem Mehlkörper, einem sogenannten Silberhäutchen und der Deckspelze. Diese wird bei der Verarbeitung vom Reis als erste entfernt. Vollkornsorten haben ihr Silberhäutchen noch und sind deshalb besonders reich an Mineralien und Nährstoffen.

Hier kannst du mehr über die Reispflanze erfahren:

Was ist Bruchreis?

Bricht Reis bei der Produktion, so nennt man ihn Bruchreis. Durch Schälen, Sortieren oder Schütteln kann Reis im Produktionsverfahren zerbrechen. Je nach Sorte und Verarbeitungsverfahren kann der Anteil des Bruchreis bei einer Ernte zwischen 18 % und 50 % liegen.

Bruchreis findet, genau wie ungebrochener Reis, in der heimischen Küche Verwendung. Durch die Bruchstellen nimmt der Reis etwas schneller Wasser auf und benötigt dadurch weniger Garzeit. Außerdem wird mehr Stärke durch den Bruch freigesetzt, wodurch der Reis beim Kochen etwas klebriger wird.

Je höher der Anteil des Bruchreis, desto klebriger wird der Reis. Geschmack und Nährstoffgehalt verändern sich durch den Bruch nicht.

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Qualitätsstufen im Handel

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Asien als Hauptproduzent

Der Gedanke an Reisanbau ruft vor allem Bilder von den malerischen Reisterassen Asiens und Reisbauern, die mit Kegelhut und Nutzvieh das Land bestellen, hervor. Tatsächlich kommen auch 90 % der Weltreisproduktion aus asiatischen Ländern. Dort wird in den meisten Ländern noch von Hand auf den typischen Reisterassen angebaut.

Von Asien nach Europa

Traditioneller Anbau in Spanien

Dass Reis auch in Europa angebaut wird, ist vielen unbekannt. Dabei hat der Reisanbau in Spanien eine lange Tradition. Für die Paella, kommt eben nur der beste Reis in die Pfanne.

Die Reispflanze ist etwa 6.000 Jahre alt. Ihren Ursprung hat sie im asiatischen Raum, allem voran Indien und China, von wo aus sie von Mauren nach Spanien gebracht wurde. Heute wird in Spanien mehr Reis angebaut, als seine Bevölkerung essen kann. Gut für uns, denn so werden von den etwa 850.000 Tonnen geerntetem Reis jährlich 250.000 exportiert.

Echte Paella nur mit spanischem Bomba Reis

Bomba ist eine der am meist geschätzten Sorten auf dem spanischen Markt. Er nimmt in etwa das fünffache an Wasser auf und ist einfacher in der Handhabung als andere spanische Mittelkörner, bei denen es einen exakten Garpunkt bedarf. Eben perfekt für eine originale Paella!

Italien als größter Reisproduzent Europas

Reisanbau im Piemont

Beim Stichwort „Italien“ fällt den meisten Pizza und Pasta ein, aber nicht unbedingt Reis. Dabei ist Italien der größte Reisproduzent Europas. Das wasserliebende Getreide wird überwiegend im Piemont angebaut. Genauer gesagt rund ein Drittel der europäischen Reisproduktion entsteht in den Provinzen Vercelli und Novara. Inzwischen werden einige Dutzend unterschiedliche Sorten angebaut: z.B. Risotto-Reis-Sorten, also Rundkorn-Reis, angebaut. Zu den berühmtesten gehören Balilla, Arborio, Baldo und Carnaroli.

Wertvolle Wasserquellen für den Bio-Anbau

Im Piemont werden unter anderem die Gebirgsflüsse Dora Baltea und Sesia „angezapft“. Bei ihrem Wasser handelt es sich um Schmelzwasser aus den Massiven des Mont Blanc und Monte Rosa. Dieses Wasser hat eine besonders gute Qualität, denn es ist nicht mit Verschmutzungen anderer Flüsse in Berührung gekommen und ist vor allem für den Anbau von Bio-Reis wertvoll.

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